Zugegeben kein dolles Ding, aber immerhin ein Dokument aus jener Zeit:

Ansichtskarte eines auf der Insel Stationierten an seinen Vater vom 27. Oktober 1942 (Poststempel), während Langeoog seit Ende Januar 1940 zum militärischen Sicherheitsbereich der ostfriesischen Inseln gehörte:

"Lieber Vati! Langeoog, den 26.10.42
Heute haben wir abermals den ganzen Tag Beeren gesammelt. Höchstwahrscheinlich komme ich am 31. wieder nach Oldenburg. Wie geht es Dir denn? Hoffentlich gut. auf dieser umstehend abgebildeten Straße marschieren wir jeden Morgen zur Sammelstelle. Vor einigen Tagen hat jeder von uns eine Zeltbahn bekommen. Die hängen wir uns jetzt um. Sie schützt gut gegen den Regen. Nun sei herzl. gegr. v. Deinem Werner."

Die umstehend abgebildete Straße ist die Barkhausenstraße (Blick vom Eckrondell des heutigen Eiscafés ... Verzeihung ... der heutigen Eis-Boutique "Pinese" gen Fokko Gerdes). Interessanterweise sind die abgebildeten Hakenkreuzfahnen ganz offensichtlich in die Originalphotographie hineingemalt worden, ein zeitgenössisch häufiger anzutreffendes, für mich nicht ganz verständliches Phänomen, denn genug 'Friedensjahre' (1933 - 1938) gab es schließlich ja, um auch Ansichtskarten mit neuem und dabei echtem 'Fahnenschmuck' herstellen zu können, falls er denn an entsprechenden Stellen auch tatsächlich vorhanden war. - Wollte man die Volksgenossen etwa auch noch im Urlaub der Allgegenwart von Partei und Ideologie gemahnen? ... Hm. In den mir vorliegenden Urlaubsprospekten der Zeit (1934, -36, -37 und -38) sucht man jedenfalls ein Hakenkreuz vergebens ... lediglich auf den Deckblättern der Jahre '37 und '38 erscheinen sie ... winzig und unauffällig ins bunte Treiben des gemalten Inselüberblicks eingefügt.

Weiß jemand übrigens, wo sich die besagte Sammelstelle befand und wer sich dort wozu sammelte?

Groetjes.

Anm.: Den "GröFaZ" habe ich - wie man sieht - retouchiert und uns damit erspart